Juli 2023
Teilnehmer: Tobias Schuck, Andreas Ries (SFR), Michael Leinenbach, Frank Couck und Manfred Klasen (SAK)
Andreas Ries vom Saarländischen Flüchtlingsrat (SFR) berichtete, dass nach ihrem Kenntnisstand aktuell ca. 23.000 Wohnungen leer stehen würden, was einem Prozentsatz von 4,4 entsprechen würde. Damit liege der Wohnungsleerstand im Saarland deutlich höher als im Bundesgebiet.
Frank Couck (SAK) könnte dies so bestätigen. Aktuell gebe es kein Leerstandskataster für das Saarland, so Manfred Klasen (SAK). Damit sei aber nicht gesagt, dass die Wohnungen auch ohne Weiteres vermietbar seien. Das gelte für den Zustand aber auch für den Willen der Besitzer*innen die Wohnungen vermieten zu wollen.
Die LHS-Saarbrücken sagt, dass wegen der Haushaltsnotlage und der damit verbundenen Auflagen der Bau neuer Sozialwohnungen nicht möglich sei. Ein Problem sei aus das Herausfallen von Sozialwohnungen aus der Bindung.
Michael Leinenbach hat betont, dass die SAK die Probleme des sozialen Wohnungsbaus in die politische Diskussion einbringen wird.
Andras Ries betonte, dass der SFR anstrebt, dass alle Geflüchteten in normale Wohnungen einziehen können, statt im Lager Lebach bzw. im Containerlager Ensdorf ausharren zu müssen.
Beachtet werden müsse auch, so Michael Leinenbach, dass die Geflüchteten oft in Saarbrücken leben wollten, da hier in der Regel schon Landsleute leben.
Das Containerlager Ensdorf, so Andreas Ries (SFR) sei ursprünglich für 300 Personen ausgelegt worden, was nach Protesten auf 150 reduziert wurde. Derzeit seien 73 Personen dort untergebracht.
Was die Erschließung von leerstehendem Wohnraum angeht gäbe es (nur) begrenzt Erfolge. Der Regionalverband Saarbrücken konnte mit seiner Wohnraumakquise knapp 100 Wohnungen für Sozialleistungsbeziehende erschließen.
„Alle Akteure im Bereich Wohnen müssen an einen Tisch“, so Frank Couck (SAK). Das sei bisher so nicht der Fall. Wenn nötig, müsse das Land Sozialen Wohnungsbau direkt subventionieren, so Michael Leinenbach (SAK). Wohnungsleerstand müsse auch Thema beim Land werden, so Manfred Klasen (SAK). Erste Ansätze, ein erstes Projekt gäbe es dazu, so Frank Couck.
Zum Schluss wurde nochmal festgehalten, dass zwei Wege beim Thema Wohnen entscheidet sind:
1. Der Bau von Sozialwohnungen (nicht „bezahlbare“ Wohnungen) im benötigten Umfang!
2. Die Erschließung von leerstehendem Wohnraum, mit Ansprache der Vermieter*innen und direkten Hilfen!