SAK nah dran – Projekt zur Selbstorganisation für Menschen mit Armutserfahrungen

Bereits seit längerem versucht die „Saarländische Armutskonferenz“ (SAK), nachdem in der Vergangenheit auch durch Initiativen der SAK diverse Projekte und Angebote für Menschen mit Armutserfahrungen im Rahmen der Fürsorge geschaffen und verselbständigt wurden, die Teilhabe verstärkt in den Blick zu nehmen. Diesbezüglich steht die SAK mit verschiedenen Trägern in Verbindung. Aufgrund der bekannten Personalknappheit ist dies jedoch aktuell nicht gelungen.

Die SAK hat nun beschlossen, ein eigenes Projekt zu schaffen und bündelt die Aktivitäten in „SAK nah dran“ – Projekt zur Selbstorganisation für Menschen mit Armutserfahrungen.

„Mit Irene Portugall ist es uns gelungen, eine Kollegin zu gewinnen, die durch ihre Empathie, aber auch die langjährige Erfahrung als Vorständin im LSVD über alle Voraussetzungen verfügt, das Projekt entsprechend zu begleiten und später zu verfestigen. Ich bedanke mich bei Irene Portugall, dass sie bereit ist, diese wertvolle Aufgabe zu übernehmen“, so der Vorsitzende der SAK, Michael Leinenbach.

Grundlage für das Projekt bildet die UN-Behindertenrechtskonvention (BRK), in der Behinderung – anders als im deutschen Kontext – nicht pathologisch, sondern als „Beseitigung von Barrieren“ gesehen wird. Staatliche Institutionen sind entsprechend der UN-BRK zuständig, Barrieren zu entfernen und den Menschen Teilhabe zu ermöglichen. Nach dieser Definition ist der Staat verpflichtet, Menschen, die in ihrem Lebensalltag Barrieren vorfinden, entsprechend ihrer Ressourcen eine volle Teilhabe zu ermöglichen. Hierzu zählt auch Partizipation und Teilhabe in Selbstorganisation und Selbstvertretung unter Beachtung der Ressourcen.

Das auf Teilhabe und Inklusion ausgerichtete Projekt wird partnerschaftlich mit Einrichtungen der Fürsorge zusammenarbeiten. Irene Portugall, die Beauftragte für Menschen mit Armutserfahrungen, konnte bereits erste Einrichtungen der Fürsorge besuchen und mit den Menschen in Kontakt treten. Hierzu zählen die OASE in Saarlouis, das Haus der Diakonie Saarbrücken sowie Ingos kleine Kältehilfe.

Im Jahr 2026 wird Irene Portugall weitere Einrichtungen der Fürsorge im Saarland kontaktieren und besuchen. Erste Kontakte zu interessierten Menschen mit Armutserfahrungen konnten geknüpft werden, sodass wir die Gründung einer ersten Gruppe „Selbstorganisation für Menschen mit Armutserfahrungen“ in Saarbrücken zu Beginn des neuen Jahres erwarten.

Vielen Dank an Irene Portugall für ihr Engagement für die Menschen und die Menschlichkeit. 

Autor und Foto: Michael Leinenbach – SAK

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