Saarbrücken, 10.10.2024 – Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Caritas Gemeinwesenarbeit Burbach und des 35-jährigen Jubiläums des Stadtteiltreffs „Haltestelle“ lud der Caritasverband für Saarbrücken und Umgebung e.V. zu einem besonderen Fachtag ein. Der Fachtag widmete sich intensiv den Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen im Saarbrücker Stadtteil Burbach, deren Alltag oftmals durch eingeschränkte Teilhabe und schwierige wirtschaftliche Verhältnisse geprägt ist.
Der Arbeitskreis Soziale Einrichtungen Burbach hatte die Initiative zu dieser Veranstaltung ergriffen, um die Situation benachteiligter Kinder und Jugendlicher im Quartier in den Mittelpunkt zu stellen und gemeinsam Lösungsansätze zu entwickeln. Der Fachtag bot eine Plattform für den Austausch zwischen Bürgerinnen und Bürgern, Fachkräften, politischen Entscheidungsträgern und sozialen Institutionen. Ziel war es, konkrete Ansätze zur Verbesserung der Lebensbedingungen und zur Förderung der sozialen Teilhabe der jungen Generation in Burbach zu erarbeiten.
Vielfältiges Programm und hochkarätige Referentinnen und Referenten
Der Fachtag begann um 9:30 Uhr mit einem Begrüßungskaffee. Nach der offiziellen Begrüßung durch Michael Schley, Direktor des Caritasverbandes für Saarbrücken und Umgebung e.V., folgten Grußworte von Dr. Magnus Jung, Minister für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit (MASFG), dem Beigeordneten des Regionalverbandes Manfred Maurer und Tobias Raab, Sozialdezernent der Landeshauptstadt Saarbrücken.
Im Verlauf der Veranstaltung kamen renommierte Fachleute zu Wort: Gerda Holz, Armutsforscherin und freiberufliche Referentin, eröffnete die Vortragsreihe mit einem Beitrag über „Aufwachsen in Armut – Zur Armutsprävention auf kommunaler Ebene“. Dagmar Ertl, Referentin für Arbeitsmarkt- und Armutspolitik der Arbeitskammer des Saarlandes, sprach daraufhin über „Kinderarmut im Saarland – Auswirkungen auf das Quartier Saarbrücken – Burbach“ und zeigte die Folgen von Kinderarmut im lokalen Kontext auf. Rosanna Linardi-Jung, Dozentin der HTW des Saarlandes, vermittelte einen praxisnahen Einblick in die Geschichte der Gemeinwesenarbeit in Saarbrücken-Burbach unter dem Titel „GWA und Bürgerbeteiligung praxisnah erleben“. Michael Leinenbach, Vorsitzender der Saarländischen Armutskonferenz, hob in seinem Vortrag die Bedeutung der Gewährleistung sozialer Teilhabe hervor. Liliane Rosar-Ickler, ehemalige Leiterin des sozialpädagogischen Bereichs der Ganztagsschule Füllengarten, beleuchtete die Thematik „Kinderarmut aus Kindersicht“ und stellte den Alltag von Kindern in Armutssituationen vor. Den Abschluss der Vortragsreihe bildete Andreas Neumüller, Abteilungsleiter beim Caritasverband für Saarbrücken und Umgebung e.V., der über „GWA in Burbach – Entwicklungsperspektiven und Handlungsansätze“ referierte.
Nach weiteren Vorträgen und einer Videopräsentation zur aktuellen Lage im Stadtteil wurden Perspektiven und Handlungsansätze für die Gemeinwesenarbeit in Burbach beleuchtet.
Gemeinsames Engagement für bessere Zukunftschancen
„Die Lebensumstände vieler Kinder und Jugendlichen in Burbach erfordern nicht nur Aufmerksamkeit, sondern auch konkrete Handlungsmaßnahmen. Der Caritasverband Saarbrücken sieht sich in der Verantwortung, gemeinsam mit Akteuren aus unterschiedlichen Bereichen für gerechtere Chancen zu kämpfen. Gerade in Burbach müssen wir den Kindern und Jugendlichen die Teilhabe ermöglichen, die ihnen zusteht. Ich lade alle Interessierten dazu ein, sich mit uns für eine bessere Zukunft des Stadtteils zu engagieren,“ sagte Michael Schley, Direktor des Caritasverbandes für Saarbrücken und Umgebung e.V.
Abschließend dankte der Caritasverband der Landeshauptstadt Saarbrücken, dem Regionalverband Saarbrücken sowie der katholischen Kirchengemeinde St. Eligius für ihre langjährige Unterstützung und Förderung. Minister Dr. Magnus Jung ergänzte: „Mein ausdrücklicher Dank gilt dem Caritasverband sowie dem Team in Saarbrücken-Burbach für ihre wertvolle Arbeit. Herzlichen Glückwunsch zum 30-jährigen Jubiläum der Gemeinwesenarbeit und 35-jährigen Jubiläum des Stadtteiltreffs ‚Haltestelle‘. Gerade Kinder und Jugendliche aus Familien in Armutslagen sind häufig durch den Mangel an Ressourcen benachteiligt und besonders in den Fokus zu nehmen. Mein Ministerium setzt sich daher fortlaufend mit speziellen Programmen dafür ein, die Situation für junge Menschen mit geringeren Teilhabechancen nachhaltig zu verbessern und die Voraussetzungen für ein gesundes Aufwachsen und eine gute Entwicklung zu schaffen.“
Der Caritasverband für Saarbrücken und Umgebung e.V. zeigte sich erfreut über die rege Teilnahme und die Möglichkeit, gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Vertreterinnen und Vertretern sozialer und politischer Institutionen Ideen und Lösungsansätze zu entwickeln, die den Kindern und Jugendlichen in Burbach und dem gesamten Stadtteil zugutekommen sollen.
Der Caritasverband für Saarbrücken und Umgebung ist seit Jahrzehnten der größte Anbieter für Gemeinwesenarbeit im Regionalverband Saarbrücken. Für weitere Informationen besuchen Sie www.caritas-saarbruecken.de
Autor: Götz Plettke – Caritasverband für Saarbrücken und Umgebung e.V.