Mit einer Feierstunde am Freitag, den 14. Juni 2024, wurde die Bildung der Bürogemeinschaft zwischen der „Katholische Arbeitnehmer-Bewegung“ (KAB) und „Saarländischen Armutskonferenz“ (SAK) gefeiert. Zahlreiche Gäste aus Politik, Kirche, Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden, Organisationen, Parteien und Gesellschaft, nahmen an der Einweihung teil. In den Eröffnungsreden gingen die Vorsitzenden der beiden Organisationen auf ihre jeweiligen Arbeiten, Gemeinsamkeiten und Zukünftiges ein. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Band „Duo BARGER“.
Die „Katholische Arbeitnehmer-Bewegung“ (KAB) und „Saarländische Armutskonferenz“ (SAK) verbindet nicht nur die gemeinsame Adresse im Johannes-Foyer, sondern auch gemeinsame Tätigkeitsbereiche. In seiner Eröffnungsrede bedankte sich Alfred Staudt, Vorsitzender der „Katholische Arbeitnehmer-Bewegung“ (KAB) Saar, bei allen anwesenden Gästen für ihr kommen. Vorab stellte er die KAB, mit ihrer inzwischen 175jährigen Historie, vor. Führende Persönlichkeiten der beiden großen Kirchen hierzulande hatten sich seit Beginn der Industrialisierung und einhergehender Problematik von Armut, Kinderarbeit und schlechten Bezahlungsbedingungen der neu aufkommenden sozialen Fragen angenommen. Staudt hob besonders Bischof Wilhelm Emmanuel Freiherr von Ketteler hervor, einer der Gründungsväter der KAB. Dieser stellte die soziale Frage: „Wie werden wir Menschen helfen, die in Brot und Arbeit sind oder ausgefallen sind?!“ Armutsbekämpfung sei schon immer ein Thema innerhalb der KAB – früher wie heute aktuell, so Alfred Staudt.
Michael Leinenbach, Vorsitzender der „Saarländischen Armutskonferenz“ (SAK), bedankte sich in seiner Rede ebenfalls dafür, dass viele der Einladung gefolgt seien der Einweihung der Bürogemeinschaft mit Vertragsunterzeichnung beizuwohnen und begrüßte einige Vertretungen gesondert. Einen besonderen Dank richtete Leinenbach an die „Katholische Arbeitnehmer-Bewegung“ (KAB), die der SAK eine Bürogemeinschaft angeboten hatte. Recht herzlich bedankte er sich bei Christine Steimer, die sowohl in der KAB als auch der SAK verantwortliche Funktionen wahrnehme. Ohne ihr Engagement wäre die SAK wohl nie zu dieser neuen Phase gekommen.
Grundsätzlich könne er stellvertretend für die SAK als Vorsitzender sagen: „Wir sind wieder da“. Im Rahmen der Recherchen zu 30 Jahre SAK als Forum und 20 Jahre SAK als Verein und dem damit einhergehenden Aufbau eines Archives konnte er feststellen, dass wesentliche Entscheidungen für die SAK an diesem Ort (damals noch als Bildungs- und Begegnungshaus) gefallen seien. Entsprechend der nun im Archiv der SAK befindlichen Unterlagen (das Archiv befindet sich neu in der neu gegründeten Bürogemeinschaft und bietet einen Rückblick auf 30 Jahre Arbeit als NGO im Bereich Armutsbekämpfung im Saarland) blieb die SAK bis zum Jahre 2011, mit ihren Organsitzungen in diesem Hause.
Ab dem Jahr 2012 zog die SAK mit ihren Organsitzungen in die Wärmestube Saarbrücken. In dieser nun neuen Phase der SAK änderte sich die Ausrichtung. Die SAK arbeitet in dieser Phase schwerpunktmäßig direkt mit Menschen mit Armutserfahrung. Im Jahr 2023 kehrte die SAK wieder in dieses Haus, nun mit Namen Johannes Foyer, zurück. Dies wurde u.a. notwendig, da die Mitgliederversammlungen der SAK wieder von mehr Vertretungen wahrgenommen wurden und der Platz in der Wärmestube nicht mehr ausreichte.
Jetzt gelte es laut Michael Leinenbach für die SAK in der aktuellen Phase die Erfahrungen, der drei von ihr in der Vergangenheit durchlebten Phasen, zu bündeln und sich weiterzuentwickeln. Rein räumlich verbinde die SAK mit dem – Johannes Foyer – nunmehr schon eine mehr als 20-jährige Verbundenheit. Organisationen, die ihren Sitz in diesem Haus haben, wie die KAB, waren seit der Gründung der SAK als Forum, aktiv mit dabei, so der Vorsitzende der SAK weiter. Das – Johannes Foyer – und die SAK verstärkten nun ihre schon seit der Gründung bestehende Verbundenheit. Die SAK hat bereits damit begonnen ihr Archiv, dass auch von Studierenden und der Forschung genutzt werden kann, in der Bürogemeinschaft aufzubauen. Neben dem Print Archiv ist ein digitales Archiv angedacht, entsprechend den Erwartungen der heutigen Zeit. Im Print Archiv kann die Arbeit der SAK als NGO im Feld der Armutsbekämpfung, seit der Gründung des SAK im Jahre 1993 – sofern die Unterlagen zur Verfügung stehen – nachgelesen werden. Gerne werden noch Unterlagen für das Archiv entgegengenommen, wenn diese im Zusammenhang mit der SAK stehen.
Abschließende Worte von Michael Leinenbach: „Die Betrachtung der Vergangenheit in der Gegenwart muss immer unter den Zeichen der jeweiligen Zeit sowie der historischen Gesichtspunkte erfolgen. Alle früheren und heutigen Akteure waren und sind immer Kinder der jeweiligen Zeitepoche.“
Im Anschluss an die beiden Eröffnungsreden wurden zwischen den beiden Organisationen die Verträge zur Nutzung der Bürogemeinschaft unterzeichnet. Im weiteren Verlauf des Tages hatten die Gäste die Gelegenheit, sich ein Bild des Hauses und der Räumlichkeiten der KAB und SAK zu machen und sich untereinander auszutauschen.
Im 2. OG werden sich die KAB und neu die SAK ein Büro mit Archiv teilen. Des Weiteren können von der SAK die weiteren Seminar- und Konferenzräume genutzt werden.
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Band „Duo BARGER“ mit ihrem virtuosen Klavierspiel mit kraftvollem, aber dennoch -wenn nötig- auch wohl dezidiertem Saxophonspiel.
Autor: Sven Mohr / Red
Fotos: Sven Mohr