Kundgebung für bezahlbaren Wohnraum in Saarbrücken: Initiative fordert mehr sozialen Wohnungsbau und niedrigere Mieten

Am Donnerstag, den 20. Februar 2025, versammelten sich ab 17:00 Uhr zahlreiche Menschen auf dem Saarbrücker Rathausplatz, um für bezahlbare Mieten zu demonstrieren. Die Initiative „Bezahlbares Wohnen“ hatte zu einer Kundgebung aufgerufen, um auf die prekäre Wohnsituation in der Landeshauptstadt aufmerksam zu machen. Kernforderungen der Demonstration war unter anderem – Mehr sozialer Wohnungsbau und niedrigere Mieten in Saarbrücken. Unter den Demonstrierenden befanden sich auch Vertreter_innen der „Saarländischen Armutskonferenz“, die mit Plakaten wie „Wir fordern: Soziale Ausrichtung der Wohnungspolitik“ und „Ja, Wohnen ist ein grundlegendes Menschenrecht“ (unter Bezugnahme auf Art. 11 des UN-Sozialpakts) auf die Dringlichkeit des Problems hinwiesen.

Die Initiative „Bezahlbarer Wohnraum für alle!“ fordert von Stadt und Land:
– Wiederbelebung des sozialen Wohnungsbaus durch Förderung von Wohngemeinnützigkeit, kommunalen Wohnungsbaugesellschaften und Wohngenossenschaften, längere Bindungsdauer (mindestens 50 Jahre) von Sozialwohnungen.
– Mehr bezahlbarer Wohnraum für geringe und mittlere Einkommen.

Hintergrund der Demonstration:
Die Wohnraumkrise hat Saarbrücken längst erreicht. Seit dem Ende der Pandemie sind die Mieten für Bestandswohnungen nochmals deutlich gestiegen. Laut der SZ vom 24. Juli 2024 verzeichnet Saarbrücken mit fast plus 10 Prozent die stärkste Verteuerung aller untersuchten Landeshauptstädte.

Derzeit gibt es im gesamten Saarland 826 Sozialwohnungen bei einem geschätzten Bedarf von 13.800 Sozialwohnungen. Dies entspricht acht Sozialwohnungen auf 10.000 Menschen im Vergleich zu 131 in Deutschland. Das Saarland ist wieder mal Schlusslicht. Der Druck auf Wohnungssuchende ist enorm, während kaum politischer Handlungsdruck erkennbar ist. „Den guten Ankündigungen müssen jetzt handfeste Taten folgen!“ Die Initiative kritisiert, dass im Saarland gegenwärtig de facto kein sozialer Wohnungsbau stattfindet und fordert eine ausreichende politische Handlungsbereitschaft sowie die Bereitstellung ausreichender finanzieller Mittel, um den sozialen Wohnungsbau zu reaktivieren.

Unter der Überschrift „Kein politischer Handlungsdruck im sozialen Wohnungsbau wahrnehmbar – oder doch?“ äußerte sich die „Saarländische Armutskonferenz“ Anfang Februar 2025 zu den aktuellen Zahlen im sozialen Wohnungsbau. (Siehe Ausarbeitung der Arbeitsgruppe „Wohnen und öffentlicher Raum“ der Saarländischen Armutskonferenz (SAK)).


Autoren: Frank Couck / Sven Mohr
Fotos: SAK

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